Quo vadis Zündorf-Süd?
Hier wurden schnell klar, dass der Unmut der Zündorfer Bürgerinnen und Bürger über die angedachte Planung zu Zündorf-Süd sehr groß ist. Denn Zündorfer haben kein Misstrauen, Zündorfer haben Erfahrung, insbesondere was die Planung der Umgehungsstraße angeht.
Bereits zu Beginn des Workshops wurde die Art der Durchführung bemängelt und auf Wunsch des Plenums abgeändert. Es gab nicht wie geplant Thementische zu Wohnen, Verkehr und Freizeit/Klima, sondern die geplanten Inputvorträge wurden vorgetragen und vor dem gesamten Plenum diskutiert und kommentiert. Hier wurde schnell klargestellt, dass die angedachten Planungen keineswegs im Sinne der Zündorfer Bürgerinnen und Bürger sind.
Das größte Problem ist und wird immer bleiben: der Verkehr.
Hier plant die Verwaltung, die Umgehungsstraße von Zündorf an die Umgehung von Niederkassel anzuschließen und Richtung Autobahnauffahrt Porz-Lind abzuleiten. Dies hielten die meisten der Anwesenden für falsch, da man sich in Lind auf einer nur zweispurigen Autobahn morgens im Stau hinten anstellt muss.
Die Aussage eines Teilnehmers spiegelt das wieder: „… es darf wegen Artenschutz keine Ortsumgehung durch die Spicher Seen geben, aber eine Bebauung Zündorf-Süd inkl. Umgehung soll trotz Klimabedenken gebaut werden, wer ist denn mehr wert?"
Nach dem die Verwaltung zugab, noch nicht mit den Nachbargemeinden über die Umgehung gesprochen zuhaben, wurde sie vom Plenum aufgefordert, das Verkehrsproblem überregional zu lösen. Der Flaschenhals „Porz“ mit seinen vier „Nord-Süd“ Verbindungen (Hauptstr., Frankfurter Str., A59 und Mauspfad) muss neu geplant werden, sonst wird es noch mehr „stop and go“, nicht nur in Zündorf, geben. Hier ist keine Machbarkeitstudie von Nöten, sondern eine „Brauchbarkeitsstudie“, die klar darstellt, wo welcher Verkehr wohin fließt. Nur so können die bereits jetzt massiven verkehrstechnischen Probleme schlüssig behoben werden.
Die Lösung der Verkehrsprobleme muss zwingend vor dem Beginn einer eventuellen Bebauung erfolgen. Und das nicht nur für den Individualverkehr, sondern auch für den ÖPNV, hier insb. die Linie 7. Die Aussage der Verwaltung, dass bei einer Verlängerung der Linie 7 bis Ranzeler Straße ein erster Bauabschnitt von ca. 300 Wohneinheiten ohne Verschlechterung der Verkehrssituation gegenüber heute realisiert werden könnte, ist realitätsfremd und wohl der Unwissenheit der heutigen Gegebenheiten geschuldet.
Ein Teilnehmer fasste es passend zusammen „ Liebes Land NRW, wenn wir jetzt kein Geld bekommen für die Umgehung Zündorf, dann können wir euch auch nicht helfen bei Behebung der Wohnungsnot."
Des Weiteren wurde durch die Bevölkerung ausdrücklich angemahnt, dass die Planungen zur Bebauung die bestehenden Strukturen zwingend aufnehmen müssen und eine Ausweitung von Geschosswohnungsbau höher als zwei Etagen nicht akzeptiert wird, weil sie den dörflichen Gegebenheiten entgegen läuft. Im Ergebnis wurde zwar versprochen, die Bedenken der Bürger aufzunehmen; zerstreut werden konnten diese Bedenken jedoch nicht. Man wird die weiteren Termine abwarten und sehen, ob die Verwaltung und die beteiligte Agentur, als Dienstleister der Verwaltung, ihre Hausaufgaben machen.